dank- und tankstelle

5 tage singen. das ist anstrengend. es strapaziert die stimmbänder und fordert konzentration: texte lernen, die richtige stimme finden, auf die anweisungen des dirigenten achten und teamwork mit den mitsängern. aber warum tut man das? als ich über diese frage nachgedacht habe ist mir eine zeile aus dem lied "his eyes on the sparrow" eingefallen: 'i sing because i'm happy - i sing because i'm free' - ich singe, weil ich froh bin; ich singe weil ich frei bin. schon immer hat mir singen spaß gemacht. dies unter anleitung und mit anderen gemeinsam zu tun, steigert diese freude nur noch.

aber unsere lieder sind etwas ganz besonderes: der gospelgesang. das gesungene evangelium. gottes lobpreis in noten. diese art des gebetes ist mit viel einsatz und hingabe verbunden. das wurde mir spätestens klar, als donald beim gospelgottesdienst nach einem lied mit gesenktem kopf und schluchzend eine weile verharrte. diese gesänge sind mitreißend und sehr emotional. das reicht von auslassend klatschend und jubelnd bis hin zu berührenden melodien und gänsehaut. es ist eine großartige möglichkeit gott zu danken. für alles, was er uns geschenkt hat. und es ist eine tankstelle um kräfte zu sammeln und das wort gottes nach außen zu tragen.

konzert im annaberger theater

in der kirche in thalheim, wo das zweite konzert stattfand

annaberggospelt

Gospel (von Englisch: gospel = Evangelium, Gute Nachricht; hergeleitet vom Altenglischen gōdspel, gōd = gut und spel = Erzählung, Nachricht) oder Gospelmusik bezeichnet christliche afro-amerikanische Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Im engeren Sinne wird unter Gospel die Kirchenmusik afroamerikanischer Gemeinden verstanden, die sich durch Jazz- und Blueseinflüsse auszeichnet (siehe Black Gospel). In weiterem Sinn wird der Begriff auch für christliche Musik im angelsächsischen Raum bis hin zu christlicher Popmusik im allgemeinen verwendet.

„Aber wissen Sie, Gospel ist nicht der Sound, der Klang - es ist die Botschaft. Wenn es von Jesus Christus handelt, ist es Gospel. “

– Edwin Hawkins


gestern hat das annaberggospelt projekt begonnen. eindrücke und hörproben sind zu finden auf annaberggospelt.de

fotos und weitere hörproben folgen.


herbst.

er ist schon wieder da. hat sich langsam angeschlichen und doch sind die zeichen überall auszumachen: kastanien liegen am boden, bunte blätter werden vom wind durch die straßen getragen, regentropfen laufen an der scheibe runter, morgens ist es kalt und man klappt den kragen unwillkürlich nach oben, die luft ist frisch und man atmet gerne tief durch. 

es beginnt die zeit, die man nur ungern allein verbringt. man sehnt sich nach gesellschaft und wärme. jemanden mit dem man in gummistiefel durch den regen laufen und im nächsten café den regen von drinnen beobachten kann. jemandem, dem man bei einer tasse tee aus dem lieblingsbuch vorliest und danach zusammen aus gesammelten kastanien figuren bastelt. es werden traumschlösser erdacht und pläne für die rettung der welt geschmiedet.


hamburg meine perle

mit dem beitrag für kenia habe ich mir etwas zeit gelassen und bin deswegen noch nicht dazu gekommen von hamburg zu berichten. aber da sollte in den nächsten wochen noch gestückelt ein paar sachen kommen. nur soviel: ich bin gut angekommen, habe mich grandios eingelebt und schon viele interessante leute (wieder-)getroffen. ich bin jetzt offiziell schüler (richtig - schüler, nicht student) der hotelfachschule hamburg. der erste reeperbahnbesuch liegt schon hinter mir und auch andere erste male habe ich hinter mich gebracht: die erste schulwoche, die erste schicht in meinem nebenjob, die erste hafenrundfahrt (mein magen ist jetzt noch sauer auf mich) und den ersten sprint durch den regen, der hier den sonnenschein ganz schnell ablösen (die hamburger nennen ihre stadt liebevoll "kleines england").

bilder und weitere eindrücke folgen, erstmal sollen die zeilen über kenia auf euch wirken können.

kenia

weißer sandstrand, blaues meer und palmen. nicht gerade dinge, die man mit kenia in verbindung bringen würde. wohingegen dichtes grün und kaffeeplantagen im hochland sowie wüstenähnliche steppen und glühende hitze knapp südlich unterm äquator wohl eher unserer vorstellung entsprechen.

kenia ist ein land, dass mich vom ersten moment an enorm beeindruckt hat. das hat mich anfangs überrascht, allerdings  wurde mir schnell klar, warum. denn meine bisherigen auslandserfahrungen sind kanada und neuseeland - das sind zwar andere kulturen, als man sie in deutschland findet. aber sie zählen noch zur sogenannten westlichen welt.
aber dieses so stark von armut, dreck und korruption geprägte afrikanische land ist dann natürlich ein mittelschwerer kulturschock.

aber trotz dieser negativen anhaftungen, hat kenia so viel zu bieten: eine traumhafte vielfalt in flora und fauna, freundliche und vor allem gastfreundliche menschen, früchte, die noch nach früchten schmecken und eine atemberaubende tierwelt. ich habe all dies kennengelernt und bin einfach nur begeistert von diesem land.

ich bin in mombasa angekommen, wurde herzlich von matthias und bettina in empfang genommen und wir sind nach einem kurzen frühstück im hotel nach ukunda gefahren, wo sie wohnen. die fahrt durch das lärmende und belebte mombasa hat meinen augen viel zu sehen gegeben: straßenhändler, radfahrer, matatus (taxi-busse, die dort das standard "nahverkehrsmittel" sind) und viele fussgänger haben die straßen gefüllt. in ukunda selbst habe ich mich erstmal ausgeruht, bevor abends auf bettinas geburtstag angestoßen wurde. dabei habe ich auch noch ein geschenk von matthias und bettina bekommen: ein armband, gefertigt von nascha, einer massai-frau.

in den darauffolgenden tagen haben wir karten gespielt, am strand rumgelümmelt (und kokosmilch frisch aus der kokosnuss probiert), waren im meer baden, sind in ukunda durch die  straßen geschlendert und haben uns marktstände und läden angeschaut, haben frischen fisch gekauft und gegrillt und haben stromausfälle erlebt. so ging die erste woche schnell um. das wetter war nicht nur sonnig und heiß, denn die regenzeit war doch noch nicht ganz vorbei.

dann ging es auf große reise: wir sind von mombasa nach nairobi geflogen und von dort nach embu weitergefahren. in nairobi haben wir wanja getroffen - eine alte kollegin von mir aus kanada.  sie ist kenianerin und hat in dieser zeit zufällig ihr familie besucht, die sie uns auch gleich vorstellen wollte. auch mit von der partie war sammy, unser fahrer. in embu war ich dann das erste mal in kenia in der kirche. ein sehr lebhaftes, buntes und stark musikalisch geprägtes erlebnis. in rumgenjes wurden wir von wanjas vater, ihren brüdern, cousinen, tanten und wer noch alles da war, sehr herzlich empfangen. die schon erwähnte gastfreundschaft drückt sich oft so aus, dass selbst familien, die wenig für sich selbst haben, sehr großzügig für ihre gäste auftischen. und so gab es für uns zunächst ein reichhaltiges mittagessen und tee. die aufgeregtheit der kinder bei unserer ankunft ließ darauf schließen, dass sich nur wenige europäer in ihre gegend verirren. "musungus" (wörtlich der/die fremde) werden wir dort genannt. und plötzlich als weißer in der minderheit und etwas außergewöhnliches zu sein ist ein ganz eigenartiges gefühl. bei wanjas familie haben wir zuckerrohr probiert, gesehen wie kaffee und tee angebaut werden und bananenstauden bestaunt.

am nächsten tag ging es früh morgens (leider ohne wanja) zum großen safariabenteuer. am nachmittag sind wir am tsavo east national park angekommen und haben in den darauffolgenden tagen von löwe über giraffe bis hin zu warzenschwein, elefant, zebra, antilope und strauß soviele verschiedene tiere gesehen, dass es schwer fällt, sie alle aufzuzählen. in freier wildbahn ist das schon enorm eindrucksvoll. ganz zum schluss stand sogar eine löwin direkt hinter unserem bus. da rutscht einem schonmal das herz in die hose. aber auf dem photo mach ich gute mine zum bösen spiel.

die letzten tage haben wir wieder entspannt zuhause verbracht, gespielt, gekocht, cocktails getrunken und alle fünfe grad sein lassen. eigentlich wollten wir noch schnorcheln gehen, aber das wetter hat leider nicht mitgespielt. ein paar souviniers wurden natürlich noch besorgt und dann war es auch schon zeit für mich nach hause zu fliegen.

2 wochen sind natürlich viel zu kurz um dieses land gebührend zu erkunden. aber ich hoffe, dass ich in ein paar jahren noch einmal dort urlaub machen und dann noch mehr von kenia sehen kann.


klick aufs bild um zum album zu kommen.

kirche? rockt.

manche sagen 'es ist zu laut' aber für uns war es abermals eine chance zu zeigen, wie kirche auch sein kann - jung, frisch und etwas peppiger. zu fronleichnam haben sich alte freunde und bandkollegen wieder einmal zur ökumenischen jugendband vereint um die verstärker ein wenig auf zu drehen. solo, mehrstimmig, besinnlich, rockig, als band oder mit der gemeinde - wir haben es mal wieder geschafft, dass zum schluss (fast) alle gesagt haben: 'es wurde auch mal wieder zeit, dass ihr spielt.' fazit: mission erfüllt.

nachtgedanken

die welt kommt mir vor,
wie aus den angeln gehebelt.
ich sitze davor,
wie gefesselt und geknebelt.

nichts ist klar
und alles wolkenverhangen.
wo geht es hin
und wie soll ich dort hingelangen?

seinen eigenen weg zu finden ist schwer.
oft halten die wege der anderen her.
wir schwimmen im strom
oder werden an den rand gespült.
einmal bist du entflohn,
doch wurdest wieder an die wand gespielt.

schluss, aus: so nicht!
aus dem dunst bricht das licht.
zaghaft doch wachsend wehre ich mich.
will mein eigenes leben.
keine festen bahnen.
lerne was es heißt zu streben
und niemals zu verzagen.

der weg zwar noch nicht,
doch die richtung wird klar.
war der pfad grad noch dicht,
ist die lichtung jetzt da.

(c) m j  g 17,4,'10

hamburger bündnis

micha und imke haben geheiratet. sie haben sich ein leben zu zweit versprochen und sind dazu bereit, für einander da zu sein - ein leben lang. ein mutiger schritt. nun, als die beiden aus der kirche gekommen sind, sahen sie nicht mutig aus. sondern voll freude, vertrauen und zuversicht. glücklich. möglicherweise ist der einzige mut, den man für ein leben zu zweit braucht, sich selbst einzugestehen, dass man glücklich ist. auf das ihr euch immer glücklich macht. alles gute.


zuhause ist,

 wo man hingeht, wenn einem die orte ausgeganen sind.

nun, die orte sind mir noch lange nicht ausgegangen, aber für die nächste zeit, bin ich wieder genau dort, wo ich hingehöre: zuhause.
der rückflug von neuseeland nach deutschland war ein abenteuer für sich, über das man eine kurzgeschichte schreiben könnte, aber für euch gibts die odyssee in stichpunkten:
mittwoch mittag: angekommen am flughafen von auckland, schlafplatz gesucht & bei der aussichtsplattform gefunden
mittwoch abend: mit qantas (die für den flug auckland-sydney verantwortlich ist) gesprochen um zu schauen, ob auch alles klar geht, bestätigung derselben "ihr flug geht wie geplant"
donnerstag vormittag: der flug geht wie geplant, nur ohne mich, denn EA (etihad airways, meine eigentliche fluggesellschaft) hat meine tickets storniert
donnerstag mittag: ich konnte kontakt mit EA aufnehmen, denen tut alles furchtbar leid und man gebe sein bestes, meine tickets wieder zu aktivieren. mittlerweile ist mein flugzeug nach sydney schon in der luft. ohne mich.
donnerstag nachmittag: man hat einen späteren flug für mich mit jetstar organisiert, nur brauche ich für australien noch ein visum, weil mein gepäck nicht direkt von sydney weitergeleitet werden kann und ich es abholen und wieder selbst einchecken muss.
donnerstag später nachmittag: ich bin in sydney. das visum hab ich last-minute noch bekommen  und mein gepäck ist auch da. juhu.
donnerstag abend: mein flug nach abu dhabi und von dort nach frankfurt ist gebongt und das gepäck wird auch direkt nach deutschland geflogen. endlich mal gute nachrichten.
freitag mittag: abu dhabi. bis 1 min bevor der flughafen in sicht kam, war nur wüste zu sehen. außerhalb der landebahnen gibts wirklich nichts ausser sand. und obwohl es draußen mit 39°C eine affenhitze ist, laufen alle  in langen gewändern rum. das erklär mir einer.
freitag nachmittag: landung in frankfurt. empfangen werde ich von mama, papa und erik (alter kollege und freund aus'm taunus). meine ankunft wird mit rotkäppchen sekt begossen und ich bin froh, endlich wieder zuhause zu sein.


mein blog trägt den titel 'forge ahead' was soviel bedeutet, wie "sich seinen weg machen", "sich vorwärts kämpfen". das heißt er wird nach meinem neuseeland-abenteuer nicht enden. es war ein spannneder abschnitt in meinem leben, der mich geprägt, mich weitergebracht hat. meine denk- und sichtweise haben sich geändert. ich habe mich verändert. und nun geht es weiter: nach einem schon in der planung aufregenden sommer, werde ich ende august nach hamburg gehen und dort für zwei jahre studieren. neuer ort, neue abenteuer, neue menschen. ich freue mich drauf und hoffe ihr bleibt mit mir am ball.

in den letzten zügen

da isser wieder.
mein großes reiseabenteuer ist nun am ende und ich habe noch zwei nächte in christchurch und eine auckland vor mir, bevor mich der flieger wieder in die heimat bringt. wenn er mich in die heimat bringt. die nachricht über die aschewolke hat mich doch ein wenig besorgt. aber nur kurz, denn eins hab ich von den kiwis gelernt: gelassenheit. ich denke also positiv und hoffe, dass der luftraum am freitag wieder freigegeben ist. und wenn nicht? ja, wenn nicht, dann werde ich mir ein paar schöne tage in abu dhabi machen und vielleicht mit dem zug nach hause fahren. wer weiß. aber vorerst genieße ich den herbst in christchurch, wandere durch parks, wärme danach meine kalten hände an einer tasse kaffee und lese. falls jemand noch einen dringenden wunsch für ein mitbringsel hat, ist das die letzte gelegenheit.

mit fotos werde ich mich erstmal zurückhalten, denn aus rund 850 bilder gerade soviel rauszusuchen, dass ich euch zum staunen bringe aber ihr nicht den ganzen tag stauen müsst, wird ein bisschen zeit in anspruch nehmen. aber keine bange, aufgeschoben heißt ganz sicher nicht aufgehoben.

ein bild soll dennoch schonmal den anfang machen: ich hatte meine ersten zwei nächte in christchurch verbracht und war nun mit dem auto nach arthur's pass unterwegs. es bezeichnet also den beginn meines abenteuers:


einen koffer in jeder hand.

Den Kopf in den Schultern, so steh‘ ich halbwach,
Einen Koffer in jeder Hand,
Den Bauch voller Kaffee am Morgen danach
Und ordne in meinem Verstand
Noch die Namen und Gesichter dieser Nacht und überleg‘:
Wie hab‘ ich sie genannt?
Da ruft jemand: “Höchste Zeit, Mann”, und ich mach‘ mich auf den Weg,
Einen Koffer in jeder Hand.

es geht weiter. morgen verlasse ich napier. 2 1/2 monate habe ich hier verbracht, bekanntschaften gemacht, freunde gefunden und eine menge erlebt. nun wird es zeit und ich werde meine letzten drei wochen in nz auf der südinsel verbringen. der grobe plan sieht vor, in christchurch ein auto zu mieten und die insel zu durchqueren um die westküste zu erkunden. ich freue mich auf die stille zeit allein um noch einmal neuseeland voll und ganz auf mich wirken zu lassen.  am 21.4. fliege ich von christchurch nach auckland, wo ich eine nacht verbringe und am 22.4. die heimreise antrete.  nach über 25h reiner flugzeit und zeitverschiebung komme ich am 23.4. um 17:50uhr in frankfurt an. ich werde nun erstmal auf tauchstation gehen und meinen blog vorerst nicht aktualisieren. also wünsche ich euch jetzt schon ein frohes osterfest und sorgt mir dafür, dass der frühling in gang kommt und ich nicht lange friern muss wenn ich wieder da bin. nun denn meine freunde, alles gute und bis bald. "i'll catch you on the flipside" (aus the boonddock saints, etwa: ich werde ich euch auf der anderen seite wiedersehen.)

Vielleicht ist es meine Art von Freiheit, schon bereitzusteh‘n,
Einen Koffer in jeder Hand.
Nun, vielleicht heißt wirklich Freisein immerfort bereitzusteh‘n,
Einen Koffer in jeder Hand.

das leben ist zu kurz...

für schlechte musik
für dumme laberei
für alle art von krieg
für exzessive plackerei

um sich seine zeit zu versaun
um ständig auf die uhr zu schaun
um permanent in der bude zu hocken
um ständig rum zu bocken

für billigen wein
für abgestand'nes bier
für dauernd-allein-sein
für nen schlecht ausgebildeten barbier

für überhöhte preise
für streitereien mit der ex
für ne inlandsreise
für mittelmäßigen sex

komm' mal wieder raus
bleib nicht immer nur zu haus
hockst du dauernd vor dem ofen
ist das feuer schneller aus

mit freundlicher unterstützung der WiseGuys

soundtrack of my life

rock'n'roll. das ist schon lange her. zumindest der ur-rock'n'roll: schmalzlocken, petticoats, akrobatische tanzfiguren, elvis, cadillacs, jerry lewis, lederjacken und plüschwürfel am rückspiegel. es war eine verrückte zeit und es hat schon einige versuche der wieder-einführung in unsere musikultur gegeben: dick brave hat uns wieder an 'die gute alte zeit' erinnert. und er hat einen verdammt guten job gemacht. boppin b waren würdige nachfolger, doch dann war es für eine weile wieder still an der rockabilly front. letzten sommer hat es eine erneute welle gegeben. der auslöser: the baseballs. keine sportmannschaft aber eine enorm lebhafte band, die ganz im sinne von dick brave popsongs neu aufnehmen. diese band und eine ganz andere musikrichtung, über die ich ein andern mal schreiben will, haben meinen letzten sommer stark geprägt und so manche spontane tanzeinlage provoziert. zudem hatte ich auch die chance sie auf dem hessentag live zu sehen. grandios, was ein paar kerle mit pompadour und koteletten, ein zelt voll mit tanzwütigen jungs und mädels und der 'elvis-lebt-noch'-gedanke alles anrichten können.
angel ist ursprünglich von robbie williams, von dem ich als entertainer und sänger viel halte, und die version von the baseballs zieht einen schlicht und ergreifend vom hocker - auf die tanzfläche. oder das küchenparkett. (hier der auftritt vom hessentag)

kirchenmusik und pferdegeflüster

st. patricks ist ein relativ moderne kirche. das liegt mitunter daran, dass sie erst seit '69 steht. sie ist jeden sonntag proppenvoll und es gibt sogar einen platzanweiser. er ist eine mischung aus willi und frau felger. sehr bestimmt in seinem tun und relativ wichtig im auftreten. ich nehm's ihm nicht übel, er meints ja nur gut. die gemeinde ist gut organisiert, manchmal etwas zu gut. nichts scheint hier dem zufall überlassen und man ist darauf bedacht, dass jeder mitkommt. so werden neben den liedern auch die lesungen, das evangelium, das vater unser und das glaubensbekenntnis auf leinwand projeziert. ich find das praktisch, weil ich die gebete im englischen noch nicht alle aus dem effeff kann, aber überrascht hat es mich schon. gesangbücher hab ich noch in keiner gemeinde in neuseeland gesehen. es ist hier einfach nicht üblich. vielleicht ist es auch einfach schöner, wenn alle beim singen nach vorn schauen und nicht nach unten ins gotteslob. der priester kommt von den philippinen und es ist manchmal gar nicht so einfach seinem starken dialekt zu folgen, aber seine enthusiastischen predigten und tiefsinnigen vergleiche sind immer sehr anschaulich.

nach der kirche am vergangen sonntag bin ich zum zweiten mal zu den showgrounds in hastings gefahren. diesmal war kein bier im spiel, sondern der "horse of the year" wettbewerb. anne ist früher selbst sehr viel geritten und hat auch reitstunden gegeben. ihr liebe zu diesen vierbeinern ist groß und sie verbindet viele glückliche erinnerungen mit dressur- und springreiten. somit hat sie dieses jahr wieder zu den offiziellen gehört und als ansagerin bei der dressur fungiert. ihr ist es also auch zu verdanken, dass ich kostenlos reingekommen bin. wirklich interessiert war ich noch nie am pferdesport. nichts desto trotz sind es sehr elegante tiere und es war beeindruckend zu sehen, zu welcher leistung ihre reiter sie treiben können. es waren natürlich auch dutzende aussteller vorort: es gab alles zu bestaunen oder zu kaufen von futtermischungen bis zu sätteln, von stallanlagen bis hin zu reituniformen, helme, peitschen, steigbügel, cowboyhüte, gürtelschnallen und sogar 'regenjacken' für pferde.  einfach unglaublich. und was mich am meisten beeindruckt hat: die trailer. riesige wohnwagen, mit platz für drei oder sogar 4 pferde und allem was man in einem wohnwagen braucht (bett, küche, bad) oder nicht braucht(stereoanlage aussen und innen(auch für die pferde), bbq, tv). solche trailer kosten dann mal gut und gerne zwischen 150.000 und 200.000€. stolzer preis. sind aber auch schön anzusehen und ein haus braucht man dann eigentlich auch nicht mehr.

meine tage in napier sind nun gezählt. in einer woche geht der bus nach wellington und von dort flieg ich nach christchurch. 3 wochen habe ich nochmal für die südinsel eingeplant. einige wandertouren warten auf mich und die ein oder andere stadt will auch noch gesehen werden.


new zealand fun facts. part I

tomaten-ketchup heißt hier tomato sauce.

weinabfüllen und deutsche gesellschaft


nachdem ich ja bis letzte woche dienstag auf der baustelle gearbeitet hab, hatte anne ab donnerstag für drei tage schon den nächsten job für mich parat: wein abfüllen in der riverside winery. ein kleines weingut ca 30 min außerhalb von napier. klingt eigentlich sehr spannend. wohnen sollte ich bei gisela, eine deutsche freundin von anne. sie ist alleinerziehende mutter von drei wohlerzogenen und bemerkenswerten töchtern: olivia(12), jessica(14) und natalie(15). da anne mich bis montag nicht brauchte und sich gisela vor 2 wochen den arm gebrochen hat, bin ich bis montag früh geblieben und der familie ein bisschen unter die arme gegriffen.
die arbeit auf dem weingut war simpel und anstrengend: drei tage lang flaschen vom fließband runternehmen und in große holzkisten stapeln. den dreh mit dem stapeln hatten wir bald raus. aber ca 8 stunden lang nichts anderes machen als je zwei flaschen in die hand zu nehmen und wieder abzulegen, kann ganz schön öde sein. und die hände tun einem dann auch weh. am freitag hatten wir ein bisschen abwechslung und es wurde etikettiert. da das weingut nur klein ist und sich keine abfüll- oder etikettiermaschine leisten kann, gibt es für solche fälle einen abfüll-mietservice. die kommen dann mit nem lkw und anhänger und platzieren sich auf dem hof des weinguts. im lkw ist die abfüllanlage und auf dem anhänger die etikettiermaschine. sehr praktisch. beim etikettieren war alles ein bisschen einfacher, da ich die flaschen nur in die kartons sortiert hab und dann auf dem förderband weitergeschickt hab. am ende habe ich je eine flasche sauvignon blanc und chardonnay geschenkt bekommen und war um ca. $250 reicher. gut gemacht maddin.
bei gisela hab ich ein bisschen in haushalt geholfen und vor allem die hecke geschnitten. leider habe ich ausser dem sonnenuntergang nicht wirklich daran gedacht fotos zu machen. ein bisschen schade. aber nicht zu ändern. die hecke war ein monsterakt, hat aber spaß gemacht. gisela wohnt inmitten einer apfelplantage, die sie bis vor 2 jahren auch noch selbst betrieben hat, was ihr aber dann zuviel wurde. das haus ist neugebaut und als danielle und ich das letzte mal ende januar dort waren, sind sie gerade eingezogen und wir haben mit ein paar sachen geholfen.

nun bin ich wieder zurück bei anne und hab heute schon wieder beim holzhacken geschwitzt und beim unkraut jähten entspannt. heute sind freunde von anne aus kanada zu besuch und morgen ist saint patricks day, der auch hier in nz groß gefeiert wird. ich werde mir also einen irischen pub suchen und ordentlich auf die pauke hauen. langsam werd ich auch mal in die gänge kommen und meine letzten drei wochen im april verplanen, damit ich weiß, was auf mich zukommt.
und jetzt wie immer an dieser stelle: fotos.

ps: smoko gibts auch auf'm weingut...


nachschub

bevor ich mit neuen bildern und stories aufwarte, will ich erstmal die versprochenen bilder von der baustelle reinstellen, damit ihr auch sehen könnt, was ich da so gemacht hab...


smoko

smoko [ˈsmoʊkoʊ] ist eine etwa 10 bis 15 minütige unterbrechung der arbeit zum zwecke der erholung mittels konsum von tee (unter umständen gebäck) und zigaretten, welche häufig auf baustellen in neuseeland zu finden ist. ursprünge des begriffs vermutet man in der zusammensetzung der wörter 'smoke' (vgl. 'having a smoke': eine zigarette rauchen) und 'coffee', wobei aus unerfindlichen gründen das 'c' in 'coffee' durch ein 'k' ersetzt wurde. im wandel der gesellschaftlichen gepflogenheiten und mit der rückbesinnung auf die kolonialzeit unter der britischen krone wurde der kaffee immer mehr durch den tee verdrängt, wobei eine umbezeichnung dieser pausen in 'smote' scheinbar nicht in frage kam. übliche zeiten sind 10 Uhr vormittags und 3 Uhr nachmittags - jeweils zwei stunden abstand zur mittagspause.

was braucht man für einen 'smoko'? nun, das ist einfach: tee (vorzugsweise schwarzer tee), milch (üblicherweise 1 bis 2 cl pro tasse), zucker (ein bis zwei löffel, je nach geschmack), gebäck (optional) und zigaretten (üblich ist eine). nicht zu vergessen ein paar gesellige mitarbeiter, einen pausenraum, tassen, wasserkocher, sitzgelegenheiten (können auch primitiv sein - farbeimer, holzplanken, fussboden) und ein hund der zwischen den beinen rumwuselt (ebenfalls optional). fertig ist der smoko.

fisch

heute habe ich eine meiner letzten großen hürden der selbstständigkeit in angriff genommen: kochen. ich gebe oft und ohne zögern zu, dass ich nicht kochen kann. fakt. aber manchmal probier ich es doch. still und heimlich. ganz für mich. jemand anderem würde ich das, was da aus der pfanne kommt auch kaum vorsetzen. gut, vielleicht bratkartoffeln. die sind mittlerweile schon ganz annehmbar (liegt wohl in den genen, ne papa?). aber heute sollte es mal was besonderes sein. eine herausforderung: fisch. das ist für mich erst recht ein schreckgespenst. aber unerschrocken habe ich losgelegt: fisch am hafen gekauft, mit butter und honig bestrichen, knoblauch, salz und pfeffer drüber, noch ein bisschen rosmarin und milch dazu und rinn in den ofen. schnell ein paar erbsen warm gemacht, pasta in den topf geworfen und: TAAAADDDAAAAA. fertig war ein feines essen, das mit einem gewürztraminer auf den tisch kam. das hätte ich sogar gästen angeboten.


art deco festival

napier ist art deco. so einfach ist das. nachdem 1931 ein erdbeben die stadt fast komplett zerstört hat, wurde sie in art deco stil wieder aufgebaut. erstens, weil es damals modern war und zweitens billig, denn jungen architekten wurde für ein geringes entgelt die chance geboten, sich an dem wiederaufbau zu beteiligen. nun wird schon seit jahrzehnten der neuaufbau dieser stadt mit dem 'art deco festival' gefeiert und die goldenen 20er und 30er werden bis ins detail gelebt und zelebriert.
natürlich habe ich davon schon gehört, bevor ich hierher kam, aber erst anna hat mit bildern von den letzten jahren die begeisterung in mir und den anderen geweckt. es ging also erstmal darum ein kostüm zu finden. ich hab mich für den huckleberry-finn-look entschieden und meinen charakter 'the drifter dorian' (den herumtreiber dorian) genannt. dann kam die große nachricht: tony, ein freund von anne, nimmt uns mit auf seinem pickup um in der großen parade durch napier zu fahren. und das ist nicht nur irgendein pickup, sondern ein 1941er ford v8. auf die ladefläche hat er ausgediente kirchenbänke geschraubt. ein traum in schwarz und rot. nach der parade sind wir ein bisschen durch die stadt geschlendert um alles in uns aufzusaugen, während die wagen, die am umzug teilgenommen haben, auf der marine parade (die hiesige strandpromenade) aufgereiht wurden, damit jeder sich mal mit so einem schicken oldtimer ablichten lassen oder mit dem besitzer schwatzen konnte. für uns gings dann ins churchill, wo wir mit freunden von tony einen feuchtfröhlichen nachmittag verbringen konnten (die rechnung von knapp 500$ spricht für sich). nach ein paar abstechern zu dem ein oder anderen nach hause, sind wir wieder in der stadt gelandet, haben ein paar bars besucht und sind letztendlich bei der 'sound shell' am strand angekommen. eine art orchester-muschel (ich weiß gar nciht wie man diese art von bühne nennt) und die band hat ein paar klasse oldies hingelegt. nicht zu vergessen das publikum - natürlich alle entsprechend gekleidet bzw. kostümiert - die sich in eine unglaubliche euphorie getanzt haben. der sonntag begann mit einem fabelhaften langusten-picknick am strand. es wurden tische, bänke und sonnenschirme aufgebaut und die tollsten sachen aufgetischt: über sekt und natürlich die langusten, bis hin zu obst und köstlichen desserts. danach habe ich mich ganz plötzlich in einem der feinsten gebäude napiers wiedergefunden: dem hawkes bay gentlemen's club. gute gespräche, ein paar drinks und blauer himmel - kurzum ein passender abschluss von einem großartigen wochenende. ich hab tony dann noch mit dem truck und den resten vom picknick geholfen und alles zu ihm nach hause verfrachtet um anschließend bei sonnenuntergang mit einem glas wein den tag zu beschließen.

fazit: für mich könnte es jeden tag so sein wie in den 20ern und 30ern. und nun: bilder.



hochzeit, hai, holzarbeit, hamburg

hallo liebe leute,

diesmal muss ich wieder ein bisschen aufholarbeit leisten.
am vergangenen samstag war hier in der 'old mill' ein hochzeit (und es werden demnächst noch einige folgen..) bei der danielle und ich sowie zwei neue wwoofer (david und noemi - canadier aus montreal) an der bar und in der küche ausgeholfen haben. die zeremonie hat hinter der arena stattgefunden und als alle soweit waren, ist das brautpaar in einem wunderschönen oldtimer vorgefahren. die hochzeitsgesellschaft war sehr ausgelassen und alles war sehr entspannt.
weil wir den ganzen samstag nachmittag und bis in die nacht hinein gearbeitet haben, hatten wir sonntag frei und sind zum ocean beach gefahren: ein wunderschöner langer sandstrand ca 40 min südlich von napier. baxter (einer von anne's hunden) ist mit uns mitgekommen und wir haben frisbee und volleyball gespielt. baxter ist ein alter schisser und ist nur bis zum bauchnabel ins wasser, aber für uns war es warm genug und wir konnten uns austoben und dann in der sonne etwas relaxen. als wir dann so da lagen fiel mir auf, dass plötzlich die ganze leute um uns herum aufgestanden sind und zum wasser hin starrten. ich dachte erst, dass jemand in schwierigkeiten ist. doch dann riefen einige den letzten im wasser zu, heraus zu kommen und dann hab auch ich endlich die flosse entdeckt, die am strand entlangschwamm. der hai kam ziemlich nah ans ufer, schwamm ein paar runden und war dann irgendwann nicht mehr zu sehen. wir haben schon fast gar nicht mehr dran gedacht, da bildete sich plötzlich eine neue traube von menschen und es hieß der hai sei an land. wir rannten hin und da lag er, von einer harpune durchbohrt und von aaron an den strand gezogen. er war eigentlich nicht auf einen hai aus, sondern wollte sich lediglich was zu essen 'angeln'. den hai zu erlegen hatte nicht nur diesen zweck erfüllt, sondern bewahrt auch den strand davor, regelmäßig von demselben heimgesucht zu werden.
am montag hab ich nun meine arbeit aufgenommen: ich bin auf einer baustelle nur 5 minuten von der 'old mill' entfernt, wo wir ein haus wieder herrichten. die räume sind schon so gut wie fertig, aber fenster und die aussenwände müssen alle bearbeitet werden: die farbe muss runtergekratzt und anschließend mit sandpapier abgeschliffen werden. ich habe an fenstern, fensterrahmen und aussenwänden gearbeitet. auf dem gerüst rumzuklettern macht am meisten spaß ;) das haus sieht toll aus mit seinen hohen decken, weißen wänden (tony - ein freund von anne, der uns den job beschafft hat und eine art allround schreiner ist - hat schon zig bilder, gemälde und plastiken, die er platzieren will), ein bisschen stuck, ein paar bunte fensterchen (ist ja schließlich ne art deco stadt in der das haus steht) und, und, und... die leute mit denen wir arbeiten, sind auch sehr interessant: da ist erstens tony (der spaßvogel), drew (mindestens genauso lustig und für die farben zuständig), paul (der maori und klempner), james (eine art polier, der ein auge auf alles hat), chris, vern und manchmal ein oder zwei hunde. aktuelle fotos von der crew und danielle und mir in aktion folgen umgehend - ich habe nur immer die kamera vergessen. die fotos vom haus hab ich gemacht, als paul uns mal rumgeführt hatte.
ja und zu guter letzt noch eine nachricht, über die ich mich selbst immer noch wie irre freue. in den letzen wochen habe ich viel drüber nachgedacht, was ich machen will, wenn ich wieder in deutschland bin. studieren hatte ich immer irgendwie im hinterkopf, hab es aber nie wirklich verfolgt. jetzt kam es mir wieder in den sinn und ich konnte mich plötzlich sehr dafür begeistern. also hab ich nach hotelfachschulen gesucht und mich beworben. von hamburg habe ich eine zusage bekommen und die schule dort hat mir aus mehreren gründen zugesagt. heißt, ich fange ende august für zwei jahre in hamburg zu studieren an! ich freue mich wahnsinnig drauf und kann es kaum erwarten.
so, jetzt aber genug geschwafelt, hier sind die bilder:



party.

gestern gab's eine geburtstags/abschiedsparty: anne hatte am freitag geburtstag, kate, ihre freundin, wird am sonntag abreisen und anne verabschiedet sich ins krankenhaus, weil sie vor jahren einen unfall hatte und ihr knie bös beschädigt wurde. das wurde zwar behoben, aber irgendwie hat sie es wohl nochmal verdreht und das hat dem gelenk den rest gegeben.
es waren viel von anne's freunden da und neben lachs und würsten vom bbq-grill gabs smors: kanadisches dessert, aus marshmallow, schokolade und keks zubereitet am und überm lagerfeuer. ja, ein lagerfeuer hatten wir auch :) eine feuchtfröhliche gesellschaft. wir haben die kanadische flagge gehisst und alles mit kleinen fackeln und laternen beleuchtet. weil es auch der todestag von frits, anne's ehemann, war, sind ein paar leute zu seinem grab auf dem grundstück gegangen und ihm die ehre zu erweisen. anne war ziemlich aufgeregt wegen der operation am nächsten tag, aber der ganze abend hat sie ein bisschen abgelenkt und ihr sichtlich gut getan.


mexican train...

...ist ein spiel der kategorie: anfangen, süchtig werden, nicht mehr aufhören wollen. das prinzip ist einfach: mit dominosteinen eine 'zugstrecke' bauen. wenn man steine legen kann, gut. wenn man aber nicht kann, kommt der zug von der strecke und andere können an deiner streecke weiterbauen. kate (auf dem bild links), danielle (mitte) und ich können fast gar nicht mehr aufhören. anne hingegen (rechts im bild) fands nicht so spannend. schade.


blues, brews & bbq's

gestern waren danielle beim blues, brews & bbq's festival: etliche brauereien, die ihre verschiedenen biere zum besten gegeben haben; pfadfinde, die burger und steaks verkauft haben und ein paar richtig gute bands. wir sind nachmittags gegen drei mit unseren campingstühlen und regenjacken (das wetter war nicht sehr vielversprechend) angerückt und haben uns erstmal mit unseren neuen bbb-bierkrügen auf die suche nach dem ersten hopfengebräu gemacht. das wir nicht mit nz-dollars bezahlen können, sondern unser richtiges geld in bbb-dollar umtauschen müssen, haben wir erst erfahren, als das erste bier schon eingeschenkt war. also schnell erstmal umtauschen. bier abholen. hinsetzen und die erste band genießen. viel leckeres bier und richtig gute musik, am ende wollten wir von der tanzfläche gar nicht mehr runter...

napier

'the old mill napier' stand im wwoofing buch. nicht zu weit außerhalb gelegen und ne schöne webpage. als ich hier angekommen bin, hat sich dann rausgestellt, dass es sich um eine alte "wool mill" also so eine art spinnerei handelt. anne hat diese mit ihrem mittlerweile verstorbenen mann frits betrieben. allerdings nun schon längst stillgelegt und zu einem wohnhaus ausgebaut. mir gefällt es sehr gut, weil es nicht diese leichtbauweise ist, die man sonst hier in nz findet, sondern backsteinwände - eher ein seltener anblick. wie schon im letzten eintrag berichtet, habe ich hier danielle getroffen - aus tofino. wir machen hauptsächlich gartenarbeit und helfen im haushalt. kate ist annes beste freundin und gerade zu besuch. zusammen haben wir vier hier ne menge spaß beim umgestalten und aufarbeiten des gartens. im untergeschoss befindet sich auch noch ein großer raum mit bar, den anne für feiern vermietet (sei es hochzeit, geburtstag oder geschäftsfeiern). anne sorgt sehr gut für uns und wir fühlen uns hier sehr wohl. napier gefällt mir. ich denke ich suche mir hier arbeit und bleibe etwas länger in der gegend um geld zu verdienen.. aber nun: bilder.


soundtrack of my life

die musik der 'kings of leon' ist im vergleich zu manch anderer in meiner sammlung relativ jung. aber caleb hat eine unglaublich ergreifende stimme, die es nicht nur krachen lassen, sondern auch leise und feine melodien säuseln kann. den folgenden song verbinde ich wieder einmal mit tofino. der grund, warum ich ihn jetzt wieder im ohr habe, ist einfach nur lustig: danielle ist gelernte weltenbummlerin und hat eine weile in der apotheke in tofino gearbeitet. bei ihr habe ich auch ab und zu meine schmerzmittel bekommen, als ich mir den knöchel grbrochen habe. der zufall wollte es, dass wir uns wiedertreffen und zwar in neuseeland in meiner aktuellen wwoofing-stelle. wir beide haben uns die letzten tage einen spaß draus gemacht, über dieses dorf am ende des highways zu schwatzen und fest zu stellen, dass wir einige gemeinsame freunde haben. die welt ist so klein. so kam es natürlich auch, dass mir wieder viele dinge über meine zeit dort eingefallen sind. unter anderem auch die paar tage nach weihnachten, als ich das haus von ein paar bekannten gehütet habe. das waren auch die tage, während denen ich 'true love way' gehört habe. eine tolle zeit. die energie dieses liedes, baut sich stetig auf. aber nur um vor dem erreichen des höhepunkts in sich zusammen zu sinken und von vorn zu beginnen. man spürt, dass viel mehr dahinter steckt, als tatsächlich gespielt wird und somit bleibt die spannung erhalten. das potenzial wird nicht komplett ausgeschöpft. das lied erinnert mich an den elan und die energie mit der ich in das jahr 2009 gestartet bin. und sie soll mich auch in das neue jahrzehnt tragen. und diesmal werde ich aus den vollen schöpfen.



neues jahr

nun, da weihnachten und der ganze neujahrs-tam-tam hinter mir liegt wird es zeit die ziele für 2010 zu stecken. zunächst ein kurzer rückblick:

also bis zum 25.12. war ich nun in thames bei colin und gwenyth (übrigens 'pog' - so wird es richtig geschrieben - ist colins version von porridge. das rezept habe ich mir natürlich geben lassen) und ein paar fotos von dieser zeit habe ich gleich an den anfang des albums gestellt. mit dem bus ging es dann nach tauranga zu chanel und peter, deren neues haus bis auf wenige kleinigkeiten fertig ist und einen tollen blick über eine kleine avokado-plantage bis runter zu nem kleinen see bietet. ein sehr modernes haus mit stahlträgern, viel glas, eine kleine gallerie. alles in allem ein bisschen zu steril für meinen geschmack. ich bin mir auch nicht sicher, ob zwei kamine und drei geschirrspüler unbedingt notwendig sind, aber ich habe mich nicht beschwert. vor allem weil ich gast war und außerdem haben sie einen pool. die feiertage waren sehr schön, und mit insgesamt 9 leuten um den tisch war es immer sehr lebendig und wir hatten viel zu lachen. da chanel ihr altes haus vermieten will und dort noch so einiges zu tun war, hat sie mich gefragt ob ich ihr zu hand gehen wolle und so wurden aus 4 tagen 12 und ich habe viel gastfreundschaft erfahren dürfen. schließlich wollte ich der familie nicht länger auf der tasche liegen und nahm am 5.1. den bus nach rotorua. ich wohne bei louise auf ihrem kleinen bauernhof. ihr pferd molly, ihre hunde jack und tess und die katze gilmour. sie ist geschieden und passionierte reiterin (auch wenn ein reitunfall und eine hüftoperation sie ein wenig zurück geworfen haben). die zeit hier ist nicht wirklich anstrengend: ein bisschen sauber machen, gartenarbeit, traktor fahren, rasen mähen, die parcours für die pferde aufbauen - dinge die eben auf einer farm zu erledigen sind.

hier bin ich nun. mit sonnigen tagen gesegnet und relativ wenig arbeit zu tun, habe ich viel zeit nachzudenken und mir zu überlegen, was als nächstes kommt. und damit meine ich nicht neuseeland. meine nächste station ist deutschland. diesmal für länger. so zumindest der plan. das ticket ist gebucht: am 23.4. werde ich in frankfurt landen. dann geht der ernst des lebens wieder los. die motivation ist groß und jeden tag schmiede ich neue pläne. wo es mich letztendlich hinverschlägt kann ich noch nicht sagen, aber eins weiß ich: es wird ein neuer abschnitt in meinem leben. das kapitel des reisens wird vorerst geschlossen, wenn auch noch nicht beendet.

am mittwoch werde ich abermals in den bus steigen. es wird nach napier gehen. aber bis jetzt habe ich noch keine neue gastfamilie. ich hoffe das ergibt sich kurzfristig.



thames - tauranga - rotorua