es geht richtung norden

nachdem ich nun jess und ihren mitbewohnern lange genug auf der pelle gehockt habe, ging es richtung thames zu meiner ersten WWOOFing-stelle. aber nicht ohne vorher noch bei einem potluck-dinner (jeder der kommt bringt eine kleinigkeit mit) mit krippenspiel und adventssingen von jess' gemeinde dabei zu sein. außerdem war ja noch jess' erstkommunion und firmung, zu der sie mich eingeladen. jedenfalls bin ich dann am montag mit 2-stündiger verspätung nach auckland geflogen und mit dem bus weiter nach thames gefahren. abgeholt von der bushaltestelle hat mich gwenyth. und dann ging es eigentlich auch schon ziemlich schnell los und ic hwurde zum holzhacken eingespannt, nachdem mir collin das grundstück gezeigt hat. WWOOFing ist eine tolle sache. besonders wenn man bei collin und gwenyth ist. das grundstück dieser rüstigen rentner ist nur knapp 5 auto-minuten von thames downtown entfernt, aber ich komm mir vor, als ob ich mitten im urwald bin. einige hektar land, eigene wasserversorgung und viereinhalb lehmhütten (wohnhaus, wwoofer-zimmer, collins studio, gwenyths arbeitshütte und die im bau befindliche gartenlaube). es ist schöner flecken erde, wo die uhren etwas anders ticken. kein fernseh, das radio nur kurz morgens um den wetterbericht zu hören und vielleicht abends nochmal etwas klassik, währen man soduko rätselt. fast alles, was auf den tisch kommt, ist entweder vom eigenen grund und boden geerntet oder ist biologischer anbau aus der gegend. selbstgemachte erdnussbutter, marmelade und eigener kräutertee sind nur wenige beispiele. dazu kommen noch spezialitäten, wie pogue (oder so ähnlich). pogue gibts jeden morgen: ein mix aus reis, kokosnuss, sesam, kürbis- und sonnenblumenkernen (da ist bestimmt noch mehr drin, aber so ganz habe ich es nicht verstanden) wird erhitzt (nachdem es schon ein paar tage vorher gezogen hat) darauf kommt noch trockenhefe, joghurt (selbstgemacht), sahne und heiße früchte - sehr lecker und noch gesünder. ich habe auch schon viel gearbeitet: holz hacken, brücke reparieren, stufen in den hang hacken, wasserrinne neben der auffahrt ausheben, an der neuen gartenlaube mitbauen, usw. es macht spaß und man wird richtig in den alltag eingegliedert. ich habe zwar mein eigenes zimmer, aber zu den drei mahlzeiten kommen wir immer zusammen. einen ausflug nach thames habe ich auch schon gemacht, muss aber sagen, dass die stadt mich nicht so sehr vom hocker reisst. es war zwar mal eine goldgräberstadt (wir haben auch einige ausgediente minen bei uns auf dem grundstück) aber an sich ist das leben hier eher durchschnittlich. alles in allem fühle ich mich sehr wohl und werde bis zum morgen des ersten weihnachtstages hier bleiben, dann geht's mit jess zu ihrer tante nach tauranga bis zum 28.

mehr bilder und eindrücke von thames gibts später - gleich gibts essen und heute abend will ich noch zu "mama gin's" eine bar in der stadt, wo heute abend ein bisschen livemusik gespielt wird.


WWOOFing in Thames with Collin & Gwenyth

caples track

unsere letzte station auf der südinsel hat ja noch gefehlt. will ich euch natürlich nicht vorenthalten.

allein schon der weg zum parkplatz hat ca. 2,5 stunden gedauert. der letzte teil war nur noch schotterpiste. wir haben bald gemerkt das wir hier wirklich sehr weit weg von der zivilisation sind. am parkplatz selbst haben wir dann nur noch ein bisschen umgepackt und los gings. die ersten eins, zwei stunden waren noch relativ sonnig, doch bald schwang das wetter um und aus sonnenschein wurde leichter niesel und der wurde bald stärker. in queenstown hatten wir uns noch mit regenhosen ausgestattet - das war eine sehr gute entscheidung. in der ersten hütte angekommen (upper caples hut) haben wir uns mit einem australier und (man glaubt es kaum) einem deutschen nett unterhalten. die hütten war sehr spartanisch ausgestattet und das häusschen mit dem herz in der tür stand ca 50m weiter im wald. dafür hatten wir einen ofen und feuerholz und konnten unsere sachen gut trocknen lassen. am zweiten tag sollte es auf dem pass, den wir überqueren mussten, schnee geben. wobei der uns nicht mal so sehr zu schaffen gemacht hat. aber es war schon sehr anstrengend, auf diesen pass überhaupt rauf zu kommen. der weg war nicht unbedingt immer als weg erkennbar. und so sind wir durch bäche gewatet, haben uns durch büsche geschlagen und sind über wurzeln gestolpert. über die natur will ich sonst nicht zuviele worte verlieren - die bilder sprechen für sich. ich kann nur eins sagen: es war auf viele arten sehr eindrucksvoll und nie  langweilig. es ist schon ein abenteuer, wenn man mitten im wald steht, sich umschaut und nur anhand der markierungen erkennt, wo es weiter geht. bäche und sumpfgebiete waren angeschwollen und so ist nicht jede überquerung derselben ohne folgen geblieben: jede von uns hat sich hier und da mal nasse füße geholt. der warme ofen am abend war da natürlich ein guter ansporn. die zweite hütte (mckellar hut) hat sich nach unserer ankunfst recht bald gefüllt und war am ende mit 15 leuten schon fast zu voll obwohl 16 es 16 betten gab. am dritten tag hatten wir das ärgste hinter uns und es ging fast nur noch gerade aus. über nacht hatte es geschneit und das war morgens schon ein etwas bizarres bild. es hat ein wenig gedauert, aber letztendlich ließ sich die sonne dann tagsüber doch noch ab und an blicken. unsere letzte hütte (greenstone hut) war die komfortabelste (toilette mit spülung und klopapier, sehr geräumiger wohnbereich und alles war ziemlich neu). es wurde nicht ganz so voll, wie in der letzten, allerdings ist kurz vor uns ein gruppe mit 8 wanderern älteren kalibers angekommen, die sich gut zu unterhalten wussten - so war es immer geschäftig. am nächsten tag ging es dann wieder zurück zum parkplatz und nach queenstown. zwei nächte haben wir dort verbracht und uns erholt, bevor es zurück nach wellington und für hoschi noch zwei tage später wieder zurück in die schweiz ging.

es war wirklich ein enormes erlebnis und ich hoffe ich kann hier in neuseeland noch die ein oder andere tour, ähnlich wie diese, erleben. 


South Island Trip - Caples Track

weihnachtsplätzchen

der advent ist da! auch bei 19°c und sonnenschein. heute habe ich plätzchen gebacken und glühwein gemacht. zum ersten mal habe ich mich an vanillekipferl probiert (beweisfoto A). gut, sie sehen leider auch etwas wie ein experiment aus (beweisfoto B). und mangels vanillzucker musste der puderzucker herhalten. aber laut einer unabhängigen jury sind sie genießbar (beweisfoto C). der glühwein war fast schon routine - fotos gibts deswegen leider keine. aber sowohl tom, als auch vincent waren begeistert. tom, weil er es wie auf dem weihnachtsmarkt geschmeckt hat und vince, weil er es zum ersten mal getrunken hat und es ihm wohl geschmeckt hat.

beweisfoto A

beweisfoto B


beweisfoto C
also, der advent hat begonnen und ich pflege unsere traditionen anscheinend erfolgreich in neuseeland ein.

euch eine schöne erste-advents-woche